neolog - 10. Oktober, 11:01

Na sowas. So wenig bekomme ich noch mit. Die Studienproteste habe ich vernommen, Schlägereien wurden nicht gemeldet (oder ich war gerade abwesend). Hmm... Zensur?
Wir sind uns ja einig, dass Menschen, die gegen die Einführung von Studiengebühren demonstrieren, nicht geschlagen werden sollten. Und auch, daß Gewalt nicht dazu neigt, Standpunkte zu verdeutlichen, sondern nur ein Ende der Kommunikationsfähigkeit.

Um die Kommunikationsfähigkeit geht es aber auch in Dietzenbach. Die Sinnhaftigkeit mit der Fahne und dem Bild des Bundespräsidenten sei mal dahingestellt. Mal ganz ehrlich: Kein Kind fühlt sich meiner Meinung nach davon gestört, wenn im Kindergarten ein alter Mann von der Wand guckt. Und bis die Kinder verstehen, wer der alte Mann ist, ist der auch schon wieder weg, weil sie bis nach der Grundschule brauchen, um ansatzweise politisches Interesse zu entwickeln.
Wenn die deutsche Fahne dazu beiträgt, dass sich Menschen (egal, ob sie nun von diesem Wortmonster des Migrantenhintergrunds betroffen sind oder nicht) mehr mit ihrem Heimatland identifizieren, bitte schön. So lange auch andere Dinge an der Wand hängen dürfen und man auch damit rechnet, daß die Fahne vielleicht ein wenig in Mitleidenschaft gezogen wird, wenn im Kindergarten gespielt wird, soll es mir recht sein.

Was Deutsch als alleinige Sprache angeht, dann denke ich da was ähnliches wie bei der Herbert-Hoover-Schule in Berlin. Es ist sinnvoll, wenn Kinder wenigstens einen Ort haben, wo sie mehr oder weniger gezwungen sind, Deutsch zu sprechen. Eine Sprachlosigkeit durch Bevormundung befürchte ich da, ehrlich gesagt, nicht, ganz im Gegenteil. Die Kinder in den Kindergärten werden ja eher dazu angehalten, vor ihrem offensichtlich ja nicht-deutschsprachlichen Hintergrund eine weitere Sprache, in dem Fall die ihrer anzunehmenden Heimat, zu lernen neben der Sprache, die sie hoffentlich mit ihren Eltern sprechen. Wenn die Eltern ihren Kindern überhaupt eine Sprache beibringen.
Es gibt immer wieder Fälle von Kindern, die keinerlei Sprache richtig beherrschen, wenn sie in die Grundschule kommen. Unabhängig davon, ob die Eltern oder Großeltern aus einem anderen Land kommen oder aus Bayern. Es spricht nichts dagegen, Kindern im Kindergarten eine Sprache beibringen zu wollen.

Also: Bringt es mehr Integration, wenn man zusieht, daß Kinder sich untereinander nur Gruppenweise unterhalten können? Oder ist es vielleicht förderlicher, wenn Kinder neben ihrer Sprache auch eine gemeinsame Sprache haben?

PS. In Dietzenbach wohnen übrigens 34.773 Menschen aus 115 Nationen. Vielleicht sollte man sich da gerecht für eine Sprache entscheiden, die keiner kann. Latein für alle im Kindergarten.

herr axel (Gast) - 10. Oktober, 12:31

latein als lebendige sprache für alle wäre ein fairer kompromiss. in der grundschule das kleine, in den aufbauenden jahrgängen das grosse latinum. und wer es nicht meistert, hat ja dank des herrn roland koch noch die chance, türkisch als fremdsprache zu lernen.dies hat er an den schulen ja künftig vorgesehen.

der beschluss der cdu über die deutsche fahne, das portrait unseres herrn bundespräsidenten und deutsch als einzig geduldete sprache in den kindertagesstätten dietzenbachs ist im übrigen am freitag abend im stadtparlament beschlossen worden. aus idee wurde realität. ich halte es wie petra pau (vizevorsitzende der bundestagsfraktion die linke): "künftig müsse jeder kreißsaal durch nationalflagge und präsidentenportrait geschmückt werden. sofern der urschrei der neugeborenen erkennbar deutsch klingt, ist er durch die nationalhymne zu weihen."

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