Mittwoch, 17. Januar 2007

auch im abseits sterben helden

du schließt deine wohnungstür auf und schaust kurz in diese dunkle stille. kein mensch, der auf dich wartet. deine mäuse schlafen noch. der anrufbeantworter erklärt sich solidarisch mit dem briefkasten und verliert seine daseinsberechtigung. du gehst ins bad und überlegst kurz, ob du den mann im radio erschiessen oder in stücke schneiden sollst, weil er gerade jetzt das lied ich liebe dieses leben spielen muss. du steigst unter die dusche und spülst dir diese innere leere den ganzen dreck aus deinem körper. was hast du getan in den letzten zehn stunden? du hast funktioniert, du warst gut, sehr gut sogar. im job, nicht im leben. in gedanken warst du ganz woanders. du setzt dich an deinen esstisch und fragst dich, warum er so heisst, wo du doch seit tagen keinen hunger verspürst. verliert man automatisch den appetit, wenn einen die einsamkeit beisst? du öffnest zum dritten mal heute ein neues päckchen zigaretten und fragst dich, warum in dem wort feierabend das wort feier vorkommt. du spürst, wie du kraftlos wirst. du bist schon lange nicht mehr dieser kämpfer, den sie gerne in dir sähen. wo ist die hand, die dich hier rauszieht? wo ist der schoß, in den du dich jetzt so gerne legen möchtest? die welt um dich herum feiert, wirft sich in fremde hände und tanzt tango während du zu müde bist, um zu gehen. du gewöhnst dich an die nebenrolle. als randfigur warst du schon immer am besten. du musst raus aus dieser stille. du gehst spazieren. du genießt die kälte und die dunkelheit. du beneidest die obdachlosen im park, weil sie heute arm in arm einschlafen werden. du setzt dich zu ihnen, machst die musik in deinen ohren noch ein bißchen lauter. du fragst dich, ob der tanzbär balu eigentlich nie muskelkater bekommt. du spürst kalte windstösse um dich herum. ein sturm wurde angekündigt. du freust dich auf ihn. du hoffst, dass er dich auf einer weichen wolke forttreibt. du beginnst zu träumen. stürmische zeiten. du fragst dich, wie lange du es schaffst, in träumen zu überleben, ohne in der wirklichkeit zu existieren.

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