Dienstag, 16. Dezember 2008

gewalt erzeugt gegengewalt

zweifellos gehört es zu den feigesten taten, einen menschen hinterrücks niederzustechen. kein thema. keine diskussion. ich distanziere mich auch nach wie vor vehement von rechtsradikalismus, neofaschismus und einhergehender rechter gewalt. ebenso tut mir jeder mensch, der opfer einer gewalttat wurde, zunächst einmal einfach leid und ich hoffe für eben diese menschen, daß sie schnellstmöglich wieder genesen und so unbeschadet wie möglich zu ihrer familie und in ihren alltag zurückkehren können. dies empfinde ich auch für alois mannichl, der am abend des 13.12.2008 von einem scheinbar geisteskranken neonazi vor seinem haus niedergestochen wurde.

doch muß es nicht auch erlaubt sein zu fragen, ob es nicht zum berufsrisiko eines menschen gehört, der es sich zur lebensaufgabe gemacht hat, unseren schweinestaat zu schützen und bereit ist, für ihn mit der waffe zu töten, selber zielscheibe zu sein?

ich werde es nie verstehen, wie menschen es sich freiwillig zur pflicht machen können, beruflich über recht und unrecht zu urteilen und diese urteile mit schlagstöcken, wasserwerfern und schusswaffen zu verteidigen. wir haben es doch selber erlebt, wie uns bei den demos die knüppel trafen und uns schwerbewaffnete uniformierte staatskämpfer 'vorbeugend' in sicherheitsgewahrsam nahmen. muss dann auch nicht damit gerechnet werden, daß die meute sich wehrt, den spieß umdreht und gleiches mit gleichem zu vergelten versucht?

auch wenn ich jetzt schon ahne, daß ich erneut unverständnis ernten werde, so bleibe ich dabei: solange in diesem lande ein waffenmonopol auf seiten des sogenannten staates herrscht, muß damit gerechnet werden, dass das bürgertum sich wehrt. ein vom staat mit waffen und legitimation zu deren verwendung ausgerüstetes kampfbereites leben zu führen, ohne das risiko eingehen zu wollen, selber opfer von (gegen)gewalt zu werden stellt in meinen augen eine ungleichheit dar.
sunnyside (Gast) - 16. Dezember, 16:37

super idee, gleiches mit gleichem zu vergelten, herr axel.
und nebenbei stellen wir dann noch die frage danach, was zuerst da wahr,
das ei oder das huhn und werden das vermutlich genauso gut beantworten können,
wie die frage danach,
wer hier gleiches mit gleichem vergilt, richtig?

ich denke nicht, dass sich ihre beiden beispiele tatsächlich so gut miteinander vergleichen lassen, wie sie zu glauben scheinen, herr axel,
aber irgendwie glaube ich auch,
das wissen sie vermutlich genauso gut wie ich.

p.s. ich hoffe und wünsche ihnen sehr, herr axel, dass sie nie in die situation kommen werden,
dass einer dieser schwerbewaffneten uniformierten ihr leben vor anderen schützen muß,
denn wie würden sie dieses bild wohl in ihrem weltbild unterbringen wollen?

crosa (Gast) - 19. Dezember, 13:50

Jede Form von Gewalt ist etwas, was ich schrecklich finde. Sowohl Axels Meinung als auch der Kommentar spiegeln eine Seite der Medalie. Der Polizist der sein Leben für mich einsetzt wenn ich angegriffen werde, der Polizist der mich verprügelt wenn ich meine Meinung kund tun will. MIt meiner ich lehen Gewalt generell ab Einstellung würde ich nicht weit kommen.

In meiner naiven kleinen Welt ist ein Polizist besser bezahlt, besser ausgebildet und vor allem wird er besser auf Eignung ge- und vor allem überprüft. Genauso wie der "Staat" selbst. Konstruktive Ideen wie sich das umsetzen lässt habe ich keine.

Ob ein Polizist erstochen wird oder ein Obdachloser, oder ein Asylantt macht in der Sache für mich keinen Unterschied.

Gewalt mit Gegengewalt auch nicht. Doch wer bremst gewisse Machtkreise ein, wenn der Staat versagt ? Und dann auch noch ohne Gewalt ? Mir bleiben viele Fragezeichen.....


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