Mittwoch, 30. Mai 2007

soundso

ich hatte mir lange überlegt, ob ich mir das neue album von wir sind helden wirklich besorgen sollte. zu sehr nerven mich doch die kurzzeit aktuellen deutschen frauenstimmen mit billigen melodien und öden texten à la silbermond und juli. und dennoch schlug ich zu und nun liegt hier ein album neben mir auf dem tisch, das schon dreimal durch den player lief und einfach keinen weg zu mir finden mag.



ich habe das gefühl, dass die berliner bei diesem album nach der babypause viel zu sehr auf nummer sicher gehen wollten. die lieder klingen alle etwas glattgebügelt gleich, es beschleicht sich der verdacht, dass hier äusserst formatradiokompatibel geschrieben und produziert wurde. für mich persönlich am erschreckendsten ist die tatsache, dass judith holofernes texte liefert, die nicht einmal eine sekunde lang zum nachdenken anregen – das ist man von den helden wahrlich nicht gewohnt. kein einziges lied ist auch nur annähernd so komplex arrangiert und durchdacht wie auf dem vorgängeralbum „von hier an blind“. mit dem bislang besten album, dem erstlingswerk „die reklamation“, möchte ich gar keine vergleiche ziehen, fehlt dem neuen album doch jeglicher kick und jegliche dynamik.

nicht dass wir uns falsch verstehen: die helden werden mit „soundso“ sicher erneut ihren kommerziellen erfolg erzielen, jedoch müssen sie den abgang als vertreter alternativer deutschsprachiger musik dafür in kauf nehmen. mit diesem album wird gefühlskalt mitgeschwommen im silbermond-juli-einheitsbrei. willkommen im mainstream.



erschienen im mai 2007 bei labels (emi)
to_india (Gast) - 30. Mai, 22:45

hm, also ich mag die helden ja generell nicht. ebenso wie silbermond, juli, etc. weibliche singstimmen sind einfach merkwürdig. zu schrill, zu quietschig. das will ich meinen ohren nicht antun. bei deutschen sängern ist es ohnehin schwierig. im englischen, wenns souliger wird, gehts dann wieder...

herr axel (Gast) - 31. Mai, 22:59

prinzipiell hast du da absolut recht. doch woran liegt das eigentlich? verpflichtet die deutsche singstimme zum schlechtsein? interessante frage, wie ich finde.
to_india (Gast) - 1. Juni, 14:11

hm, also deutsche singstimmen können auch sehr geil sein. wenn sie männlich sind ;)
haomao - 30. Mai, 23:02

Ich finde das neue Album auch eher schwierig. Es klingt so, als ob es auf gedeih und verderben funktionieren muss. Manchmal zu Zwanghaft meiner Meinung nach. Trotzdem sind einige Titel nicht so schlecht und könnten sich auch gut in die "von hier an blind" einordnen.

herr axel (Gast) - 31. Mai, 23:00

mag sein, hao. nur finde ich "von hier an blind" schon einen gewaltigen rückschritt im vergleich zum erstlingsalbum. funktionieren bringt eben erfolg und profit - und ekel.
haomao - 1. Juni, 09:39

Das ist auf jeden Fall so: Die Reklamation war noch um längen beser. Aber so ist das halt häufig mit Debuts. Leider.
Tami-U. (Gast) - 30. Mai, 23:24

Leider ist das exakt so

Herr Axel, ich sage es als eine der überzeugtesten Helden-Fans - mich kann man aus dem Tiefschlaf wecken und ich sage fehlerfrei und in Originaltempo den kompletten Text von "Heldenzeit" her und schreibe jede Note von "Nur ein Wort" nieder - nicht gerne, aber: Sie haben Recht. Natürlich hat auch "Soundso" einen Ehrenplatz in meinem CD-Spieler, aber: So richtig warm werde ich auch nicht mit der Neuen. Schade ist das schon. Ein Konzertticket kaufe ich trotzdem. Live waren sie bisher - und sind sie hoffentlich noch - immer unschlagbar grandios.

herr axel (Gast) - 31. Mai, 23:03

ich habe die helden mittlerweile geschätzte fünf oder sechs mal auf diversen festivals gesehen und fand sie live bislang auch immer ziemlich gut. ich bin sehr gespannt, ob sie am wochenende bei rock im park ihre alten stücke bringen oder rein die neue platte pushen wollen. natürlich hoffe ich ersteres.
Hilli (Gast) - 31. Mai, 14:12

ich steh dazu, ich mag silbermond sehr gerne! zwar nicht alle lieder aber die meisten... du weißt ja, ich bin da generell sehr unkompliziert, mag sowohl grönemeyer als auch westernhagen und leg mich da ungern fest. von den helden gefallen mir ein paar stücke...

to_india (Gast) - 31. Mai, 16:53

grönemeyer ist wirklich top. diese raue, melancholische stimme. ;)
und ansonsten, musik ist eben immer geschmackssache und das ist ja auch gut so ^^
herr axel (Gast) - 31. Mai, 23:06

niemand muss zu der musik, die er mag, rechtfertigerisch "stehen", denn musik ist so mannigfaltig, dass jeder seinen stil finden wird. trotzdem spüre ich mal wieder meine musikalische intoleranz: grönemeyer und westernhagen gehen gar nicht, die möchte ich nicht mal hören, wenn ich gerade über der schüssel hänge und ordentlich abkotze. ganz ganz furchtbar! bin ja schon ruhig. schuldigung.
Hilli (Gast) - 4. Juni, 12:18

so hat jeder seine meinung ;o) ich hab die beiden im prinzip auch nur als beispiel genannt, denn die meisten mögen entweder den ODER den, aber ich mag halt beide! ach herr axel, gerade diese unterschiedlichkeit macht uns doch so interessant, so lange du mich nun nicht meidest, lebe ich einfach damit ;o)
andiberlin - 31. Mai, 20:34

Das erste Album der Helden hat mir ja sehr gut gefallen. Das zweite dann wieder nicht mehr. Zu sehr hat mich da dann die Stimme genervt. Vor allem ein Stück hatte da einen extrem hohen Nervfaktor. Und die aktuell ausgekoppelte Single des neuen Albums schlägt in die selbe Kerbe. In meinem CD Regal wird die CD mit Sicherheit nicht landen. Die Stimme und das Lied als solches nerven.
Irgendwie schade um die Band.

herr axel (Gast) - 31. Mai, 23:07

ich sehe es genauso wie du, andi. ich finde es auch ein wenig schade, weil ich die band anfangs wirklich gemocht habe. kommerz schlägt wohl erneut charakter. traurig irgendwie.

| nachbarland |
tür an tür mit dem leben


türspion

wir kaufen nix.

derzeit in den ohren


Beach House
Teen Dream

Mein Lesestoff

anwohnerparkplatz

hier zuhause ist:
herr axel

haussegen

der kommunismus erwacht erneut bei den linken

hausfriedensbruch

das wetter

erbaut

richtfest: 01.09.2006
steht seit: tagen
renoviert: 21. Februar, 10:33

anwohnerparkplatz
badezimmer
besenkammer
dachterrasse
flur
keller
küche
musikzimmer
schlafzimmer
waschküche
wohnzimmer
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren