Donnerstag, 8. März 2007

lass meine helden nicht abdanken

was ist denn nur passiert mit dir? deine mutter ruft dich an und du würgst das gespräch ab mit fadenscheinigen ausreden, dass du gerade auf dem sprung seiest, dass du in eile wärst, dabei hättest du alle zeit der welt. nur nicht für sie scheinbar.

natürlich kannst du dich nicht mehr daran erinnern, doch du kennst die geschichte nur zu gut, dass du als kleinkind fast verreckt gestorben wärest wegen deiner nicht funktionieren wollenden bronchen. es stand spitz auf knopf um dich und deine mama schläft seit dieser zeit bis heute keine nacht durch. deine ganze familie ist wegen dir aus der kohlestadt auf das land gezogen, um dich durch bessere luft am leben zu erhalten.

dein papa war für dich der stärkste mann der welt und deine mama schöner als der schönste sonnenaufgang. in kindlicher leichtigkeit hast du ihr versprochen, sie zu heiraten, wenn du groß seiest. du hast um nachtgeschichten gebettelt und deine helden waren in keiner einzigen nacht zu müde, sie dir vorzulesen. du hast ihnen geglaubt, dass der liebe gott über dein bett wacht und du hast dich in sicherheit gewogen. mit grossen augen standest du vor dem nikolaus und hast gar nicht gemerkt, dass seine stimme nach papa klang.

du bekamst die schönste schultüte von allen und du durftest an jedem tag deine schulkameraden nach hause einladen. jedes mal gab es heisse schokolade und jedes jahr zur weihnachtszeit gab es die leckersten plätzchen überhaupt. wie haben deine augen gestrahlt, als du sie selber in den backofen schieben durftest. mit dem wohnmobil auf reisen haben deine beiden helden dir immer wieder gezeigt, wie spannend und abenteuerlich dieses leben in den verschiedensten ecken der welt doch sein kann.

plötzlich dann nanntest du deine helden nicht mehr mama und papa, es waren nun deine alten. groß warst du auf einmal, riesengroß, schließlich durftest du schon mofa fahren und auf einmal wurden aus deinen beiden besten freunden die größten feinde. na klar, neben deinen lehrern und der polizei gab es keine größeren und spießigeren täter mehr als deine eltern. und du? mittendrin und nichts, aber auch wirklich nichts ausgelassen. und sie? sie haben dich an keinem tag in deinem leben aufgegeben. wie oft haben sie dich nachts am bolzplatz eingesammelt, als du dachtest, es wäre der richtige weg, dich ins koma zu saufen und dir den schädel wegzusprengen? welchen mut haben sie dir gemacht, als du von der schule flogst? wieviele male haben sie dich von der polizeiwache abgeholt und für dich gelogen? wie haben sie für dich gebetet, dass der richter die angedachte strafe des staatsanwaltes nicht verhängt?

wie haben sie dich unterstützt, als du dann doch irgendwann erwachsen vernünftig wurdest und dich halbwegs in die gesellschaft eingefügt hast. da waren sie wieder, deine freunde. auf einmal wart ihr euch wieder einig, konntet euch wieder in die augen sehen. plötzlich konntest du statt liebe zu nehmen endlich auch einmal liebe geben. endlich hast du registriert, dass deine helden dich nie aufgegeben haben und endlich spürst du, wie gut eine familie tun kann.

und heute? der mensch, der für dich einmal der stärkste mann der welt war, lebt sein eigenes verschissenes leben, tourt durch ganz europa und vergisst seine treue partnerin, die zuhause sitzt und so gerne einmal wieder hören würde, dass sie eine rolle in seinem leben spielt. und der mensch, der für dich einmal die schönste frau der welt war, sitzt zu hause und erlebt seine highlights des tages in witzigen gesprächen mit dem postboten, in sonderangeboten des supermarktes und in allabendlichen gläsern bier vor dem allabendlichen fernsehprogramm.

und du? was machst du? statt zu spüren, dass du vielleicht gerade jetzt zurückgeben kannst, was du ein leben lang erfahren durftest, statt zu spüren, dass du gerade jetzt gebraucht wirst, würgst du das gespräch ab und widmest dich einzig und alleine deinem leben. na klar, es ist ja auch viel wichtiger, dir jetzt noch diese eine cd anzuhören, dir eine tüte zu bauen, dir im lieblingscafe um die ecke die zeit totzuschlagen und mit freunden zu telefonieren, statt dir zeit zu nehmen für deine helden, ihnen ein ohr zu schenken und sie spüren zu lassen, wie wichtig sie dir sind.

lieber gott, versprich mir, dass ich so nie enden werde. ich habe mir doch so viel vorgenommen, ich wollte doch alles anders machen. lieber gott, lass mich bitte nicht vergessen, was sie in meinem leben für mich getan haben. lieber gott, lass meine helden nicht abdanken. lass sie wieder zu helden werden.
Hilli (Gast) - 8. März, 07:44

lieber herr axel, mein liebster dreamteam-partner, es ist jetzt 7.40 uhr und ich hab dicke tränen in den augen und einen dicken kloß im hals, weil mich deine wahren zeilen so bewegen, so tief berühren...
ich denke ein jeder erkennt sich in deinem text ein stück weit wieder, die einen haben es jedoch geschafft wieder die augen zu öffnen und ihre helden als solche zu erkennen, die anderen bräuchten dafür vielleicht einmal einen denkanstoß. schick ihnen deinen text, dann bin ich sicher, dass sie anfangen zu begreifen!
axel, deine gabe gefühle in worte umzuwandeln ist unermesslich, einfach unglaublich! ich danke dir, dass du uns daran teilhaben lässt! ich drücke dich ganz doll und bin mir tief im herzen sicher, dass DU nicht so enden wirst, dafür weißt du die kleinen blumen am wegesrand doch viel zu sehr zu schätzen...

herr axel (Gast) - 9. März, 16:02

also das war aber sicher nicht meine absicht, meiner dreamteam-partnerin tränen in die augen zu bringen, wo ich sie doch viel lieber lachen sehe. vielen dank für das große kompliment.
christina (Gast) - 8. März, 08:46

ich denke über diesen text jetzt fast zwei stunden nach und weiß immer noch nicht so recht.... kloß im hals, sprachlos... vielleicht muss es erstmal sacken...

herr axel (Gast) - 9. März, 16:02

sprachlos? jetzt mache ich mir wirklich langsam gedanken.
christina (Gast) - 12. März, 08:39

wieso denn blos?? so schlimm?? also, ich meine die irritation, die meine sprachlosigkeit offensichtlich auslöst. :-)
herr axel (Gast) - 12. März, 08:49

schlimm überhaupt nicht, christina. und an die eine oder andere irritation scheine ich mich derzeit zu gewöhnen. und das ist gar nicht so schlecht, habe ich das gefühl...^^
christina (Gast) - 12. März, 08:58

:-) das hört sich doch gut an! irritationen sind super, wenn mal sie denn zulässt.
herr axel (Gast) - 12. März, 09:03

warum sollte ich sie denn nicht zulassen? gerade, wenn ich das gefühl habe, dass sie mir gut tun?
christina (Gast) - 12. März, 09:11

na, dann solltest du erst recht! :-) wobei das "wenn" eigentlich nicht soooooo sehr auf dich gemünzt war ;-)
herr axel (Gast) - 12. März, 09:27

so? auf wen denn dann? da wird doch nicht jemand probleme damit haben, diese irritationen zuzulassen?
christina (Gast) - 12. März, 09:32

nö, an und für sich nicht...

das war eigentlich eine rückkopplung zu gestern abend... da gab es das thema schon mal. :-)
herr axel (Gast) - 12. März, 09:48

alles andere hätte mich auch irritiert... ;o)
christina (Gast) - 12. März, 09:58

und das wahrscheinlich auf ganz fatale art und weise! ;-)
herr axel (Gast) - 12. März, 10:11

*klingelingeling* mal wieder die zehn voll :o)
christina (Gast) - 12. März, 10:17

*aaargh* das gibt's doch nicht, oder?

läuft die wette immernoch???
herr axel (Gast) - 12. März, 10:28

ja natürlich. und ich warte immer noch auf die begleichung der wettschulden...^^
christina (Gast) - 12. März, 10:32

hm. na super... ich tu mir ja jetzt schon leid! ;-) *hihi*

es gibt einfach wörter, die sollte ich auf der stelle aus meinem sprachgebrauch streichen, sonst läuft das wettkonto noch über. :-D
herr axel (Gast) - 12. März, 10:35

boah! welch tiefschlag!
christina (Gast) - 12. März, 10:40

*mööööööp* nu nimmst du aber alles bierernst... :-)

meinst du, das wettkonto sollte eher erweitert werden?
herr axel (Gast) - 12. März, 10:43

herr axel und bierernst, das passt ja prima ;-)

denkst du, du würdest eine erweiterung des wettkontos (v)ertragen?^^
christina (Gast) - 12. März, 10:48

was für eine fiese frage! 8-|

ich weiß es nicht... wahrscheinlich schon. :-)
herr axel (Gast) - 12. März, 10:51

was ist denn daran fies? ich möchte doch nur nicht, dass du dir noch mehr leid tun musst...^^
christina (Gast) - 12. März, 10:55

och, leiden tu ich nun wirklich nicht. :-)
herr axel (Gast) - 12. März, 11:04

dann stünde einer erweiterung des wettkontos nicht wirklich etwas imn wege...^^
christina (Gast) - 12. März, 11:08

das stimmt--- da gibt es auch keine weiteren argumente mehr... das fräulein muss jetzt also aufgeben. :-) *kapitulation*
herr axel (Gast) - 12. März, 11:10

har har, geht doch :o) *sichschonmaldiehändereibt*
christina (Gast) - 12. März, 11:12

darauf hast du jetzt gewartet, stimmt's?? los... gib's zu... du bist durchschaut! ;-)
herr axel (Gast) - 12. März, 11:15

ja natürlich habe ich das! nuremberg: ten points! *nochmaldiehändereibt* komm du mir mal nach hause...^^
christina (Gast) - 12. März, 11:18

ja, ja, ja... is ja gut... ten points... *grummel*

was, wenn ich dir nach hause komme?
herr axel (Gast) - 12. März, 11:23

na dann werden die wettschulden beglichen, bis sich die balken biegen.^^
christina (Gast) - 12. März, 11:33

es ist immer die frage, ob das ein versprechen oder eine drohung ist... ;-)
herr axel (Gast) - 12. März, 11:42

wie fasst du es denn auf? *sehrgespanntist*
christina (Gast) - 12. März, 11:48

warum wusste ich, dass du mich an genau dieser stelle ausbremst? :-)
herr axel (Gast) - 12. März, 12:02

warum wusste ich, dass ich genau an dieser stelle keine antwort erhalte? :-)
christina (Gast) - 12. März, 12:15

fein, jetzt drehen wir uns im kreis... *imkreisdurchdenbloghüpf*

schlimm?
herr axel (Gast) - 12. März, 12:26

nö, gar nicht schlimm. mir ist derzeit sowieso etwas schwindlig. *sicheinhängtundmithüpft* wir drehen uns an anderer stelle aus diesem kreis wieder raus...^^
christina (Gast) - 12. März, 12:30

schwindlig? das ist aber gar nicht gut...

das können wir tun! :-) drehen wir uns dann andersrum???
herr axel (Gast) - 12. März, 12:36

nein nein, wir beenden natürlich das im kreis drehen, sonst hört das ja nie auf mit dem schwindlig sein.
christina (Gast) - 12. März, 12:45

also ist dir vom kreisen schwindlig?
herr axel (Gast) - 12. März, 12:46

offiziell ja ;-)
christina (Gast) - 12. März, 12:48

gut. keine weiteren fragen! :-)
SWRD (Gast) - 8. März, 08:54

Boah, und das ausgerechnet heute! Ich muss meine Mum jetzt anrufen!
Herr Axel, es gab wirklich Zeiten, in denen dieser Text auch zu mir gepasst hätte. Dein letzter Absatz ist was mein Leben betrifft, bei dem Herrn da oben mit dem langen Bart angekommen!

herr axel (Gast) - 9. März, 16:04

ich gebe zu, ich hatte nicht an den weltfrauentag gedacht. wenn mein letzter absatz auf dein leben zutrifft, dann brauche ich mir keine wirklichen sorgen um dich machen, oder? das freut mich sehr.
SWRD (Gast) - 11. März, 21:44

Nein, keine Sorgen! Alles im grünen Bereich. Die einzige Angst, die mich ab und an verfolgt, ist ein Anruf, der kommen könnte, Tag oder Nacht, indem mir mitgeteilt wird, dass der Herrgott meine Mum oder meinen Dad zu sich geholt hat. Und die Angst, etwas verpasst zu haben. Sei es ein nettes Wort, eine Geste oder nur die Liebe zurückzugeben, die sie mir in Ihrer Art und Weise gegeben haben. *heul*
Malu (Gast) - 8. März, 09:29

herr axel, sie werden immer deine helden bleiben und du wirst nie vergessen
was sie für dich getan haben.

herr axel (Gast) - 9. März, 16:05

das hoffe ich sehr, liebe malu. wenn ich auch manchmal das gefühl habe, dass sie mir ein wenig aus den händen gleiten und ich mich immer weiter von ihnen entferne.
Ulrike (Gast) - 8. März, 10:44

ach, herr axel, manchmal sind andere menschen einem so nah! über genau dieses problem habe ich gestern nachgedacht. nur andersherum: die frage, warum ich diese helden nie hatte...

herr axel (Gast) - 9. März, 16:07

oh weh, hatte es dich auch so böse erwischt? zwei helden ein gedanke? denkst du wirklich, du hattest diese helden nie? denkst du wirklich, sie könnten es in zukunft wieder oder zum ersten mal werden?
bloggediblog (Gast) - 8. März, 11:48

ich glaube, das schwierige ist, zu akzeptieren, dass die Helden der Kindheit eben doch auch nur Menschen sind ... "zurück geben" funktioniert jedenfalls (aus meiner Sicht) schlecht, solang sie noch Helden sind.
Helden brauchen keine Hilfe ... der stärkste Mann der Welt, sollte selbst wissen, dass es nicht die schlechteste idee ist, seiner Frau mal wieder Blumen mitzubringen (oder in der Art) und die schönste Frau der Welt hat es nicht nötig, dass man ihr sagt, sie sollte sich ein Hobby suchen und doch auch ein paar (neue) Freundinnen dazu, schließlich liegt ihr ja die Welt zu Füßen (zumindest in den Augen des Kindes, dass man mal war)...
Aber dass sie nicht mehr Helden sind, heißt ja nicht, dass da weniger Respekt, Anerkennung, LIebe und Dankbarkeit ist, nur eben auf einer anderen Ebene ... Freundschaft vielleicht, und so schlecht scheint mir das gar nicht zu sein.

herr axel (Gast) - 9. März, 16:10

ich stimme dir weitestgehend zu. nur befürchte ich manchmal, dass meine helden, eltern, freunde oder wie auch immer wir sie betiteln möchten, sich gar nicht gross verändert haben sondern ich es bin. das macht mir ein wenig angst.
schoko-bella (Gast) - 8. März, 14:21

irgendwann sind die helden deiner kindheit erkennbar nur noch
menschen wie du und ich. aber genau da sollten wir undankbaren rotzgören
lernen, zurückzugeben. ich erwische mich auch immer wieder dabei,
wie undankbar und ungerechte gedanken hege. aber hey, sie haben uns
immer wieder aufgefangen. dafür schulden wir ihnen was, und wenns nur der
nötige respekt ist.

herr axel (Gast) - 9. März, 16:10

ich denke, "nur" der nötige respekt ist fast ein wenig milde dargestellt. der respekt ist schliesslich das grösste, das man einem menschen zollen kann.
crosa (Gast) - 8. März, 16:17

lieber herr axel, ich lese wirklich viele blogeinträge seit vielen monaten, aber ich kann mich an keinen erinnern der mich so tief berührt hat und mir die tränen in die augen hat schießen lassen.

hab mich auch gefreut das ich heut mit meiner mum telefoniert hab und heute abend mein dad anruft. meine tiefe bewunderung für diese ausdrucksstarken mitreisenden worte. hut ab.

Tapedeck (Gast) - 8. März, 18:04

Wow...

Unsere Eltern werden immer unsere Helden bleiben wenn wir nur wollen. Es gibt mehr Streit als früher - als Kind, man versteht sich weniger da man aufeinmal andere/eigene Ansichten hat. Aber es bleiben immer unsere Helden...und wenn man Ihnen das nur ab und zu zeigt dann merken sie das auch...
herr axel (Gast) - 9. März, 16:13

@crosa: jetzt bringst du mich ordentlich in verlegenheit. solch grosse worte für ein paar hingeschmierte gedankenfetzen. vielen lieben dank.

@tape: ähnlich sehe ich es auch. es verändert sich im laufe des lebens. liebe, streit, zusammenhalt. doch wenn die emotionen irgendwann einfach weniger werden, frage ich mich: warum?
andiberlin - 8. März, 18:56

Ja, gut geschrieben.
Ich habe ja jedes mal ein schlechtes Gewissen, wenn meine (täglichen) Telefongespräche mit meiner Mutter nicht so lange dauern wie sie es gerne hätte. Ich muß mir immer anhören was sie den ganzen Tag gemacht hat, und das langweilt zuweilen schon ganz schön. Hinterher, wenn ich auflege, packt mich dann das schlechte Gewissen. Meine Mutter war und bleibt auf ewig eine Heldin, was sie geleistet hat, ist schon beachtlich... aber diese Telefonate!! :(

Mein Vater hat schon vor langer Zeit den Heldenstatus verloren. Man sagte mir nach, ich werde es bedauern, das ich seinem letzten Wunsch nicht nachgekommen bin, ihn noch lebend am Sterbebett zu sehen (und ihm zu verzeihen). Und ich habe es bis jetzt auch noch nie bedauert. Wie gesagt, dieser Mann hat seinen Heldenstatus bei mir verloren.

Aber meine Mutter, die ist und bleibt eine Heldin... wenn nur diese Telefongespräche nicht wären... und für diesen Gedanken schäme ich mich.

little-wombat (Gast) - 8. März, 20:50

@andiberlin: mannomann... herr axel hat schon ein hammer posting gebracht, crosa hat meine augen glasig gemacht, und du bringst jetzt den krönenden abschluß für dieses sentimentale thema! was mich an solchen dingen immer noch emotionaler werden läßt, ist, wenn es männer schreiben! sowas findet man nicht alle tage und ich glaube, dass der eine oder andere von euch das hier über dieses medium nur erzählen, weil sie wissen, dass sie trotz eines user-namens anonym sind. hut ab! respekt!
andiberlin - 8. März, 22:06

little-wombat, ich bin mit vier Mädchen aufgewachsen, das relativiert alles! ;-)
little-wombat (Gast) - 8. März, 23:20

@andiberlin: ok, das relativiert WIRKLICH alles! *weichei* ;-) (scherz) mein ex mann hatte auch drei schwestern. vielleicht war es deshalb der grund, warum diese ehe in die hose ging. er verstand mich zu gut und ging mir (sorry) auf n sack mit seinem getüttel...
Hilli (Gast) - 9. März, 09:08

ach andi... *seufz* versuch diese telefonate mit deiner mama zu genießen. ich glaube du wirst sie ganz doll vermissen, wenn sie mal nicht mehr sind, dann wirst du dir wünschen, sie würde dir nochmal all den langweiligen kram erzählen, den du dir jetzt anhören musst. mir ging es mit meiner kleinen oma ähnlich, ich habe sie gepflegt und oft habe ich es verflucht, dass sie mich als jungen menschen immer angezickt hat, wenn ich mal einen tag nur 10 minuten bei ihr war, wenn ich mal zu freundinnen wollte. jetzt, wo sie nicht mehr ist, wünsche ich mir neben all den schönen sachen auch, sie könnte mich nochmal anzicken und denke mit tränen in den augen aber einem lächeln im gesicht auch an die nervigen sachen.

in punkto vater kann ich dir voll und ganz zustimmen. schade, dass es so viele von uns gibt, denen deine aussage nicht unbekannt ist. auch mein erzeuger ist für mich alles andere als ein held!!!! mein papa hingegen (stiefpapa, aber im grunde meines herzens mein einzigst wahrer papa) ist für mich der größte!!!!
herr axel (Gast) - 9. März, 16:26

@andi: denkst du denn, diese anrufe müssen wirklich täglich geschehen? wobei, wenn es mittlerweile ein ritual geworden ist, dann hat das bestimmt auch etwas gutes. mir geht es in diesen telefonaten ähnlich wie dir. ich befürchte, unseren müttern fehlt die tägliche kommunikation gewaltig, also müssen wir dran glauben. doch das sind wir ihnen mindestens schuldig.

@hilli: völlig egal, welche hintergründe es da gibt oder gegeben hat, ich finde, es zeugt von enormer größe, seinen stiefvater wie seinen eigenen vater in seinem leben aufzunehmen und ihn zu respektieren und zu lieben. respekt.

@pelztierchen: warum sollte man(n) hier andere sachen zum besten geben als in gesprochenen worten im realen leben? ich glaube, wir müssen uns da mal unterhalten, wenn ich mal wieder in ka bin.^^
andiberlin - 9. März, 18:37

Sicher müssen die Anrufe nicht jeden Tag erfolgen. Es gibt auch mal Tage ohne Anrufe. Es hat sich halt nur so eingebürgert, das man mal durchruft. Und wenn man dann mehrere Tage lang nicht anruft, muß man sich gleich wieder anhören, "Du meldest Dich auch nicht mehr!". Klingt doof, ist aber so. :)
herr axel (Gast) - 9. März, 21:01

oh andi, wie ich diesen satz kenne. gerne auch mal der anruf meiner mutter mit den begrüssenden worten "wollte nur mal hören, ob du noch lebst". aaaaarrrrrggggghhhhh!
little-wombat (Gast) - 11. März, 22:42

es fällt einem manchmal leichter zu schreiben. die dinge zu schreiben, die er niemals in der lage wäre, verbal zu äußern. wenn du das kannst, ist das umso besser! aber viele von uns können das nicht. gerne unterhalte ich mich mit dir darüber, bei einem kühlen blonden und einigen ziggiss ;-) you are welcome ;-)
herr axel (Gast) - 12. März, 07:58

das ist aber lieb, pelztierchen. darauf werde ich gerne zurückkommen, wenn es mich mal wieder ins baden-ländle verschlagen wird. irgendwie freue ich mich da jetzt schon drauf.
ela (Gast) - 9. März, 09:58

Lieber Axel
sie werden immer unsere Helden bleiben auch wenn es Phasen gibt in denen du das Gefühl hast das es nicht so ist.

herr axel (Gast) - 9. März, 16:26

das hoffe ich wirklich sehr, liebe ela.
SirParker - 9. März, 11:55

Hi Herr Axel,

wie gestern versprochen der Link zum grandiosen Trailer von 300.

herr axel (Gast) - 9. März, 16:27

hey super! vielen dank, sir, dass du dran gedacht hast. wird heute abend mal angeschaut. ich werde einen becher pfefferminztee auf dich trinken.^^
Julia (Gast) - 9. März, 14:27

Irgendwie sehr bedrückend ihr Text, herr axel!

herr axel (Gast) - 9. März, 16:28

ups, so war er eigentlich nicht gedacht. sollte ich zukünftig doch zuerst denken, wie und worüber ich schreibe? *grübelt*
Julia (Gast) - 9. März, 16:46

Naja...nicht alles wirkt bedrückend, aber an einigen Stellen hatte ich schon nen Kloß im Hals!

herr axel (Gast) - 9. März, 16:59

das ging anscheinend mehreren so, obwohl das alles andere als beabsichtigt war. vielleicht ticken wir doch alle viel ähnlicher als wir denken.
Kerze - 9. März, 21:16

Ein schöner Text. Ich bin froh, das es bei mir da sehr gut aussieht. Da ich meinen Vater nicht mag, mit ihm kein Kontakt habe und ihn auch nie als Helden gesehen habe, kann ich mich voll auf meine Mum konzentrieren, und die ist wirklich eine Heldin:)
Schön das du vielleicht andere mal aufweckst:)

hickszicke - 9. März, 21:57

Ich denke, jede hat Zeit ihre Helden - mittlerweile brauchen wir die Wurzeln, die uns einst das Fundament gegeben haben, nicht mehr. Von daher bin ich froh, seit kurzem sagen zu können, dass ich mich von dem Pflichtbewußtsein, für das Glück meiner Eltern verantwortlich zu sein, frei gemacht habe - und dies war für mein jetziges Leben eine ungemeine Erleichterung. Ich glaube, ab einem gewissen Alter ist keine Kind-Eltern-Beziehung mehr einfach (auch weil es mit Schmerz verbunden ist, seine "Helden" altern zu sehen und akzeptieren zu müssen, dass man jetzt schneller rennen kann, als der Supermann von vor 20 Jahren) - dennoch liebe ich sie über alles und erkenne ihnen hoch an (was, wenn man die Blogeinträge hier liest, wohl nicht selbstverständlich ist), dass sie immer nur mein Bestes wollten und Berge dafür versetzt haben, mir die idealen Voraussetzungen für ein eigenständiges Leben zu schaffen. Sicher nicht ohne dabei Fehler zu machen, aber auch niemals ohne ihre grenzenlose Liebe. Dafür werde ich ihnen immer unendlich dankbar sein und hoffe, dass ich, falls ich das Glück haben sollte, selber Kinder zu haben, es versuchen werde, unter Vermeidung der Fehler (oder was ich als solche in meiner Vergangenheit erachte - dazu gehört aber auch, mein Kind im Erwachsenenalter nicht unter Druck zu setzen) mindestens genauso gut zu machen.

Danke für den tollen Text, Axel!

eyes only (Gast) - 16. März, 09:30

oha

in dem 3. letzten absatz hab ich mich selbst gesehen. ganz schön traurig, wenn man sowas vor augen geführt bekommt.

eyes only (Gast) - 16. März, 09:31

ansonsten möchte ich mich auch noch kerze anschließen


| nachbarland |
tür an tür mit dem leben


türspion

wir kaufen nix.

derzeit in den ohren


Beach House
Teen Dream

Mein Lesestoff

anwohnerparkplatz

hier zuhause ist:
herr axel

haussegen

der kommunismus erwacht erneut bei den linken

hausfriedensbruch

das wetter

erbaut

richtfest: 01.09.2006
steht seit: tagen
renoviert: 21. Februar, 10:33

anwohnerparkplatz
badezimmer
besenkammer
dachterrasse
flur
keller
küche
musikzimmer
schlafzimmer
waschküche
wohnzimmer
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren