Mittwoch, 8. November 2006

what a beautiful day

die amerikaner wählen ihren neuen kongress und eine gute nachricht jagt die nächste:
  • die oppositionellen demokraten erobern nach zwölf jahren die mehrheit im repräsentantenhaus zurück
  • die chancen stehen gut, dass die demokraten die republikaner auch aus dem senat verdrängen. die auszählung der stimmzettel in den beiden bundesstaaten montana und virginia wird es zeigen
  • erstmals wird ein schwarzer in den us-kongress gewählt. der muslime keith ellison ist zudem der erste anhänger des islam, der es in das parlament der usa geschafft hat
  • bei den zeitgleichen gouverneurswahlen wurde deval patrick zum ersten schwarzen gouverneur im bundesstaat massachusetts gewählt
  • ebenso erstmals wird mit großer wahrscheinlichkeit eine frau fraktionschefin und damit mehrheitsführerin im repräsentantenhaus – nancy pelosi
  • george w. bush gibt bekannt, für die präsidentschaftswahl im jahre 2008 nicht mehr zur verfügung zu stehen


die bürger amerikas scheinen aufgewacht zu sein und endlich geht es den kriegstreibern und henkern in den staaten an den kragen. dem terrorist nr. 1, herrn george walker bush, bleibt von nun an keine andere wahl, als bei allen themen mit seiner opposition verhandeln zu müssen. kranke und kaum nachzuvollziehende alleingänge, wie wir sie von der alkohol- und geisteskranken bestie gewohnt sind, gehören von nun an der vergangenheit an.

some days should never end

Montag, 6. November 2006

Entzündete Augen???

Herr Axel - was müssen meine entzündeten Augen hier gerade
lesen??? Ganz offensichtlich wurden meine beim Buzzern ver-
zweifelt ausgesprochenen Drohungen, dass IHR ALLE des Hauses
verwiesen werdet, wenn Ihr mir weiter die Punkte klaut, nicht
ganz ernst genommen!

Für ALLE: wenn Ihr meint, Herr Axel sei ein netter Mann, mit dem
man gepflegt eine Partie Buzzer in illustrer Runde spielen könnte,
liegt Ihr falsch! Er mutiert nämlich bei diesem Spiel zu einem
frotzelnden, fiesen, mundeitrigem und schimmelkopprigen Gnom,
der nicht für HAUSFRIEDEN sorgt!

Dann lieber Booglen, da muss er mehr denken und ist nicht die
ganze Zeit damit beschäftigt, Gewinner anzufrotzeln!

MfG!

der soundtrack des 11. september 2001

schon mehr als interessant, wie ich finde, was chuck closterman in seinem buch „eine zu 85% wahre geschichte“ für einen vergleich zieht zwischen dem album „kid a“ von radiohead, einem der größten alben der musikgeschichte schlechthin, und den schaurig deprimierenden geschehnissen des 11. september 2001 in den usa. ich kann die gedankengänge des herrn closterman sehr gut nachempfinden, wenn ich mir das album kid a gewissenhaft und unter diesen voraussetzungen anhöre. bemerkenswert: das album erschien am 03. oktober 2000, also ein jahr vor den tragischen anschlägen in new york und washington.



der erste song von kid a beschreibt die skyline von manhattan an einem dienstagmorgen 08:00 uhr, der titel des songs lautet „everything is in the right place“. die leute wachen am morgen auf, „sucking on a lemon“, weil sich in der u-bahn von manhattan das leben normalerweise so anfühlt; die stadt ist ein wunderschöner, saurer, sarkastischer ort. und schon kommt song nr. 2, der titelsong. er bringt die musik der wirbelnden, flüchtigen normalität. die musik von johnny greenwood, der die ondes martenot spielt, ein tasteninstrument, das vor allem dafür berühmt ist, dass es in der star trek-titelmeodie verwendet wird. man stellt sich vor, wie die leute zu fuß zur arbeit gehen, wie sie im fahrstuhl stehen, wie sie aus dem c-train und dem 3-train steigen und sich eine zukunft ausmalen, die genauso ist wie die gegenwart, nur besser. der begriff kid a ist thom yorkes bezeichnung für den ersten geklonten menschen, von dem er (nur halb im witz) annimmt, dass er schon längst existiert. die bewusst irreführende botschaft lautet: die naturwissenschaften sind die antwort. die technologie löst alle probleme, weil die technologie unverwundbar ist. und das ist es, woran fast ganz amerika ungefähr um 08.30 uhr morgens glaubte. aber nach dreieinhalb minuten von kid a passiert etwas. irgendetwas stimmt nicht mehr, und man weiß nicht recht, was. dann folgt track drei, „the national anthem“.

das ist der zeitpunkt, als das erste flugzeug mit 470 meilen in den nordturm rast.

„the national anthem“ klingt ein bisschen wie ein morphium-song, völlig anders als die ersten beiden – verwirrend; chaotisch. „what’s going on?“ heißt es immer wieder. „was ist hier los?“ die musik wird immer verrückter, bis das zweite flugzeug in den zweiten turm rast (09:03 uhr in der wirklichkeit, bei 03:42 im song). einen moment lang ist alles ruhig. aber dann bricht der tumult los. was uns zu track vier bringt, „how to disappear completely“. das ist der punkt, an dem man sich denkt, die welt geht unter. die leute versuchen sich einzureden, dass sie gar nicht da sind. ständig wiederholen sie: „this is not happening“. die leute schweben zur erde. wir hören von stroboskopleuchten und von explodierenden lautsprechern; von feuerwerk und wirbelstürmen. es ist ein lied darüber, wie man bei lebendigem leib verbrennt und aus dem fenster springt: es ist ein lied darüber, wie es ist, wenn man dabei zusehen muss. und darauf folgt dann ein instrumentalstück („treefingers“) – was soll man noch sagen, wenn wolkenkratzer einstürzen? da kann man nur noch fassungslos zuschauen, die hand vor dem mund.

die zeit vergeht. es ist nachmittag. kid a, zweite seite, wenn man das album auf vinyl hat. statt action jetzt reflexion. der song heißt „optimistic“, ein wort, das durch seine abwesenheit noch viel bedeutungsvoller wird. es gibt texte über ground zero („vultures circle the dead“), und dann bekommt man einblicke, wie die amerikaner, nach ansicht der mitglieder von al qaida, die internationale diplomatie sehen („the big fish eat the little ones, the big fish eat the little ones / not my problem, give me some“). bei track sieben, „in limbo“, geht es darum, wie die vereinigten staaten aus ihrer fantasiewelt vertrieben werden und sich nirgends verstecken können, „nowhere to hide“, und wie sie nur noch falltüren finden und in die tiefe trudeln, „trap doors that open, i spiral down“. dann sind wir in der „idioteque“, in der die parole „frauen und kinder zuerst“ gilt, „women and children first“. die überlebenden erkennen nach und nach: „i’m alive“. im gegensatz zu „how to disappear“ bietet „idioteque“ erste momente der akzeptanz. wir gestehen uns ein, dass es wirklichkeit ist, „this is really happening“. wir fragen uns, wer auf der anderen seite des ozeans im bunker hockt und uns umbringen will, weil wir in einem bürogebäude mit 110 stockwerken arbeiten; „who’s in the bunker?“ fragt thom yorke, wir wollen doch keinem angst einjagen, „we’re not scaremongering“, aber manche tun es doch und reden von einer neuen eiszeit, „ice age coming, ice age coming“. in „morning bell“ sieht man ein land, das in seinem schockzustand verblüffend teilnahmsvoll reagiert, jeder will jedem helfen („everyone wants to become a friend“), aber es gibt keine möglichkeit, den verlust sinnvoll zu verarbeiten: in „motion picture soundtrack“ singt yorke davon, dass erst rotwein und schlaftabletten wieder eine form von zuwendung ermöglichen („red wine and sleeping pills / help me get back to your arms“). plötzlich braucht jeder vicodin. alle müssen noch mehr merlot trinken. wir füllen die leere mit chaep sex und sad sex, und wir denken, wir sind verrückt: baby, we’re crazy. aber auf die frage nach der wirklichkeit gibt es keine antwort, da ist nur der glaube, dass es etwas geben könnte, was größer ist als diese welt, und so endet kid a mit der verheißung eines anderen lebens: „i will see you in the next life“. kann sein ja, kann sein nein. es ist immer fifty-fifty.

Sonntag, 5. November 2006

augenringe

ich frage mich, ob ich mir ernsthaft gedanken über mich machen sollte. warum fragte mich das nette mädchen, bei dem ich mir gerade mein frühstück bestellt hatte, unaufgefordert, ob sie mir eine aspirin bringen darf?

vielleicht sollte ich mir doch mehr kaffee schlaf gönnen.

Mittwoch, 1. November 2006

friends of aldi & lidl

na das war ja eine tolle überraschung, die ich gerade in meinem postfach gefunden habe. für alle, die sich für rennmäuse interessieren, hat mir die liebe flocke aus berlin gerade einen witzigen link eines blogs aus der schweiz zugeschickt. schaut selber:

das muss ich gleich mal meinen beiden mäusen aldi & lidl zeigen

Dienstag, 31. Oktober 2006

was mich umbringt ist nicht das leben sondern die tage dazwischen

heute war es dann wirklich soweit – zum ersten mal seit weit über einem halben jahr musste ich das haus heute morgen mit einer gefütterten jacke verlassen. vorher wurde mir noch im frühstücksfernsehen angekündigt, dass ab donnerstag der winter einkehren wird und ein temperatursturz zu erwarten ist, der das thermometer um zehn grad nach unten ziehen wird. tolle aussichten.

ich kann einfach überhaupt nichts anfangen mit dieser jahreszeit, die mir ausser unmut gar nichts bringt. mir bringen wunderbunte herbstblätter, die von kahlen bäumen fallen nichts. ich mag auch keine kastanienmännchen basteln und erst recht nicht mag ich zuhause bei kerzenschein vor einem becher tee sitzen und den herbststürmen lauschen. lasst eure drachen ohne mich steigen, mir ist es dafür viel zu eisig windig. eure weihnachtsplätzchen könnt ihr selber backen. trinkt meinen becher glühwein am besten gleich mit, ich mag nicht mal an ihn denken. ich bekomme magenkrämpfe, wenn der ganze supermarkt nach zimt und die ganze stadt nach lebkuchen riecht. ich spüre die standing ovation meiner zehnägel, wenn ich bereits jetzt leuchtende sterne in tristen fenstern leuchten sehe. und ich freue mich überhaupt nicht darauf, mich zuhause eingemümmelt in eine wohlig warmweiche decke einem buch zu widmen.

ich lese meine bücher nämlich viel lieber in kurzer hose und oben ohne bei 30 grad im schatten an einen großen dicken baum gelehnt. ich will wieder vom pfeifen der vögel geweckt werden. ich möchte barfuß aus dem haus gehen und den ganzen tag auf wiesen liegen. kein überlegen müssen, was man anzieht – vielmehr überlegen, ob man nicht im stadtpark übernachten soll, wo die welt sich nie abzukühlen scheint. endlich wieder rennen, hüpfen, schwitzen, plantschen, toben, leben. ach lieber sommer, fang mich doch endlich wieder ein.

Sonntag, 29. Oktober 2006

friedhof der kuscheltiere

man sollte meinen, dass das modehaus wöhrl mit gutem beispiel vorangeht. schließlich ist dagmar wöhrl präsidentin des tierschutzvereins nürnberg. daneben ist sie ehefrau von hans rudolf wöhrl, dem vorsitzenden der familien-gesellschaft, den sie nach eigener aussage ganz konkret bei der unternehmesführung unterstützt. ein wahlspruch des ehepaars wöhrl lautet: nicht viel reden – tun! schade, dass diese schönen, schmückenden worte im hause wöhrl nicht für den tierschutz gelten.

über 100 millionen wildtiere weltweit müssen jährlich auf qualvolle art zur „pelzgewinnung“ ihr leben lassen. in freier wildbahn wartet der tod durch grausame schlagfallen. in sogenannten farmen werden sie vergast und erdrosselt, es wird ihnen das genick gebrochen oder sie erleiden den tod durch stromstösse. zum teil werden tiere noch bei lebendigem leib gehäutet. die „lieferanten“ für die schaurige ware pelz sind nerze, füchse und chinchillas, aber auch hunde und katzen, deren fell unter phantasiebezeichnungen wie gaewolf oder corsak-fuchs (für haushunde) und lipi oder genotte (für hauskatzen) auf den markt kommt. pelz ist im wahrsten sinne totschick, auch der kleinste besatz hat einmal gelebt.

karstadt-quelle, c&a und auch der otto-versand gehen mit gutem beispiel voran und stellten bereits den verkauf von pelzartikeln ein. mord und totschlag für die mode gehören in diesen häusern bereits jetzt der vergangenheit an. nicht so im hause wöhrl. hier wird verkündet, dass es bei pelz niemals zu einem völligen verzicht kommen kann. man macht sich öffentlich mitschuldig an tierquälerei. doch halb so schlimm – wissen wir doch den tierschutzverein nürnberg in guten händen einer engagierten präsidentin.

Freitag, 27. Oktober 2006

Verknallt

Ja so ist das. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nach meinem Beziehungsende länger mal solo zu bleiben, aber wieso eigentlich? Jetzt kommt langsam der Herbst und noch schlimmer: die Weihnachtszeit und wer ist da schon gerne allein. Jedenfalls habe ich mich nun verknallt in ein zauberhaftes Wildkätzchen, das mir vor einiger Zeit zugelaufen ist. Sie krallt und zickt zwar gerne mal und macht grundsätzlich die Dinge anders als die Anderen, aber irgendwie hat das was. Da sie mich für einen Schaumschläger hält, haben wir selbige Tour nun in der Fränkischen geklettert, was immer ein Vergnügen ist.
Fühlt sich sehr gut an...

Mittwoch, 25. Oktober 2006

armutszeugnis im land der begrenzten möglichkeiten

wer sich immer noch wundert, warum ich mit unserem großen bruder jenseits des großen teichs wohl niemals warm werde, der darf doch gerne mal nachfolgenden artikel lesen, den ich heute hasserfüllt in der neuen ausgabe der neon las. dieses land ist und bleibt krank.

dass wirtschaftswachstum kein sicherer armutskiller ist, weiß man in den usa schon lange. dass der jüngste aufschwung jedoch vollkommen an der unterschicht vorbeizieht, macht mittlerweile selbst marktliberalen ökonomen sorgen: jeder achte us-bürger lebt nach der offiziellen definition der regierung in armut. in las vegas hat man nun ein gesetz erlassen, das die bedürftigen zwar nicht aus der statistik, dafür aber aus dem blickfeld verschwinden lassen soll. wer künftig in den städtischen parks obdachlose mit essen versorgt, muss bis zu 1.000 dollar strafe zahlen. hartnäckigen helfern drohen sogar sechs monate haft. die stadt will so obdachlose aus den parks vertreiben. in den vergangenen zehn jahren hat sich deren zahl in las vegas auf 12.000 verdoppelt. viele familien hätten sorge, die grünanlagen zu betreten, rechtfertigt man im stadtrat das gesetz – und meint es ernst: schon jetzt laufen prozesse gegen organisationen, die sich widersetzen. diese lassen sich nicht einschüchtern und versprechen, weiter zu helfen. die meisten bürger von las vegas können den kampf gelassen sehen. picknicks in parks bleiben weiterhin erlaubt.

Dienstag, 24. Oktober 2006

ich klage an

ich bin ernsthaft am überlegen, ob ich gegen die nürnberger stadtwerke mittels einer klage gerichtlich vorgehen soll. sie verlangen eine jahres-nachzahlung in höhe von € 381 für fernwärme von mir, obwohl mir das ganze jahr nicht wirklich warm ums herz wurde. und nahwärme haben sie auch nicht im angebot.

Sonntag, 22. Oktober 2006

ob sie es weiss?

ob sie weiss, dass ihr herz in meinem mitschlägt? ob sie weiss, dass durch sie das glück für mich einen namen hat? ob sie weiss, dass ich sie am anderen ende der welt abhole, wenn sie mich ruft? ob sie weiss, dass ich schon mit gepackten koffern warte, wenn sie sagt, sie muss hier raus? ob sie weiss, dass sie nicht mehr weinen muss, weil ich es für sie tue? ob sie weiss, dass ich ihr clown bin, wenn sie traurig ist? ob sie weiss, dass ich jede nacht die monster aus ihren träumen vertreibe? ob sie weiss, dass ich für sie töten würde, wenn es drauf ankommt? ob sie weiss, dass sie meine heimat ist, in die ich immer wieder zurückkehre? ob sie weiss, dass mein herz ohne sie aus dem takt kommt? ob sie weiss, dass mein herz noch schlägt? ob ich es noch weiss?

| nachbarland |
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türspion

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anwohnerparkplatz

hier zuhause ist:
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der kommunismus erwacht erneut bei den linken

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richtfest: 01.09.2006
steht seit: tagen
renoviert: 21. Februar, 10:33

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